Pädagogisches Konzept der TaPs Deichhörnchen
Einleitung
Warum nicht die Kindertagespflege als Chance sehen?! Besonders die Kleingruppe biete sich sehr gut an, um qualitativ hochwertige Beziehungen zu gestalten. Dies schafft die Sicherheit und das Vertrauen, damit sich unsere Kleinsten frei und selbstbestimmt entwickeln können.
Ich möchte nicht Business-as-usual, also „nur“ Aufsicht halten, wie ich es in Kitas und Krippen leider erleben musste, sondern setze auf eine vertrauensvolle Atmosphäre und die zwischenmenschliche Beziehung als sichere Basis für ihr Kind.
Zu meiner Person
Ich bin Jennifer Brandt, genannt Jenny, wurde im Juli 1985 im schönen Bremen an der Weser geboren und lebe in einer Mehr-Generationen-Konstellation mit Großeltern, Eltern und Geschwistern zusammen.
Im ersten Berufsleben war ich Personalsachbearbeiterin. Ich habe das dort erlangte Computer- und Grundlagenwissen auch für mein privates Leben gut nutzen können.
Noch vor der Büroausbildung absolvierte ich ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer inklusiven Kindertagesstätte, welches mich sehr prägte. Die Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung und das selbstverständliche Erleben von Vielfältigkeit beeindruckten mich tief. Akzeptanz und Offenheit zeichneten diese Art der pädagogischen Arbeit aus und der beiderseitige Gewinn an positiven Erfahrungen ließen die Kinder und mich einen weltoffenen Blickwinkel verinnerlichen.
2014 beschloss ich mich beruflich umzuorientieren und widmete mich der Pädagogik. Die Umschulung zur Erzieherin schloss ich 2017 erfolgreich ab und bin seitdem mit Herzblut und aus voller Überzeugung dabei.
1. Rahmenbedingungen
1.1 Qualifikation
1.2 Räumlichkeiten
1.3 Betreuungszeiten
1.4 Tagesablauf
1.5 Urlaub, Krankheit, Fortbildungen
2. Mein Profil in der Kindertagespflege
2.1 Mein Bild vom Kind
2.2 Pädagogische Ziele
2.3 Schwerpunkte meiner Arbeit
2.4 Bildungs- und Erziehungspartnerschaft
2.5 Eingewöhnung
2.6 Lern- und Entwicklungsdokumentation (LED)
3. Rechtliche Grundlagen
3.1 Bildungsbereiche lt. Bremer Rahmenplan für Bildung und Erziehung
3.2 Beschwerdemanagement und Partizipation
3.3 Kinderrechte
3.4 Kindeswohl
4. Quellenangaben
1. Rahmenbedingungen
1.1 Qualifikation
Ich bin staatlich geprüfte, anerkannte Erzieherin und qualifizierte Tagespflegeperson. Die Pflegeerlaubnis wird grundsätzlich befristet bis zu 5 Jahre erteilt und berechtigt mich fünf Kinder im Alter von 0 – 3 Jahren zu betreuen und zu fördern.
1.2 Räumlichkeiten
Ich wohne auf 90 qm, verteilt auf vier Zimmer und zwei Etagen. Der Wohn-, Ess- und Küchenbereich ist offen und kindgerecht gestaltet. Hier findet unser Gruppenalltag statt.
Es gibt einen Garten mit kleiner Sandkiste, ca. 40 qm Rasenfläche und großer Terrasse.
Unabhängig davon gibt es in fußläufiger Umgebung viele Spielplätze und den Weser-Ufer-Park, um Naturerlebnisse möglich zu machen.
1.3 Betreuungszeiten
Die Betreuungszeiten liegen Montag bis Freitag zwischen 7.30 Uhr und 15.30 Uhr.
1.4 Exemplarischer Tagesablauf
In der Kindergruppe gibt es einen wiederkehrenden Tagesablauf mit festen Zeiten, der den Kindern Sicherheit und Orientierung gibt. Außerdem dient er den Kindern als verlässlicher Taktgeber, sie merken sich schnell die Abläufe und wissen, wann was dran ist. Man kann die wiederkehrenden Punkte als Zeitansage nutzen z.B.: „Nach dem Zähneputzen gehen wir schlafen.“ oder „Nach der Teepause kommt Mama.“
Der Tagesablauf geht auf den allgemeinen Körperrhythmus der Kinder ein, auf ihr Bedürfnis nach Aktion, Bewegung, Ruhezeiten und Nahrungsaufnahme.
Der Tagesablauf
- Ankommen der Kinder/Begrüßung
- Freispiel
- Morgenkreis
- Gemeinsames Frühstücken
- Körperpflege/Wickeln/Hände und Mund waschen
- Angebote für drinnen oder draußen, gemeinsame Spiele
- Gemeinsames Mittagessen
- Körperpflege/Zähneputzen/Wickeln/Hände und Mund waschen
- Schlafen oder Ausruhen
- Aufwachzeit und ruhige Angebote
- Anbieten einer Zwischenmahlzeit, Teepause
- Freispiel drinnen oder draußen
- Abholzeit der letzten Kinder
1.5 Urlaub, Krankheit und Fortbildungen
Die Schließzeiten werden zu Beginn des Kita-Jahres oder vorab hier auf der Homepage bekannt gegeben.
Da ich leider noch keine Vertretungskraft mit PiB-Ausbildung habe, können zusätzliche Krankheitstage anfallen. An weiteren 3 Fortbildungstagen pro Jahr bleibt die Gruppe geschlossen.
Kranke Kinder gehören nicht in die Kindergruppe. Ihre kleinen Körper haben genug damit zu tun gesund zu werden und können den Tagesablauf kaum bewältigen. Ruhe und Geborgenheit im häuslichen Umfeld sind wichtig, damit alle Kinder bald wieder gemeinsam spielen, lernen und wachsen können. Abgesehen davon gilt es auch Infektionsschutz für die anderen Kinder und mich selbst umzusetzen.
2. Mein Profil in der Kindertagespflege
2.1 Mein Bild vom Kind
Ich gehe davon aus, dass ein Kind von Geburt an soziale Kompetenzen mitbringt und seine Umwelt aktiv wahrnimmt1. So kann es u.a. schreien, um Aufmerksamkeit zu erlangen und seine Bedürfnisse zu befriedigen. Diese Kompetenzen stelle ich in den Mittelpunkt meiner Beobachtungen und entwickle daraus mein pädagogisches Handeln. Ich folge dem Situationsansatz und sehe das Kind als selbstständige und selbsttätige Persönlichkeit, die sich und seine Umwelt entdecken, erforschen, herausfordern und weiterentwickeln will.
2.2 Pädagogische Ziele2
Autonomie – Selbstständigkeit und Selbstbestimmung des Kindes werden gefördert, sodass es seine Stärken und Fähigkeiten selbst einschätzen kann. Das Kind wird bei Entscheidungen beteiligt und darf mitbestimmen.
Solidarität – das Kind fühlt sich zu einer Gemeinschaft zugehörig und kann soziale Beziehungen aufnehmen und gestalten. Es übernimmt Verantwortung und erkennt, dass sein Handeln auch Konsequenzen für andere hat. Darüber hinaus lernt es, Hilfe anzunehmen und anderen zu helfen.
Kompetenz – Um die Umwelt aktiv mitgestalten zu können, benötigt das Kind notwendiges Wissen, um Zusammenhänge und Gegebenheiten zu verstehen. Aus diesem Grund müssen Kinder befähigt werden, sich neugierig mit den Phänomenen dieser Welt auseinanderzusetzten.
2.3 Schwerpunkte meiner Arbeit
Bewegung im Alltag für eine gesunde Entwicklung (Psychomotorik3)
Die psychomotorischen Prozesse im Alltag einzubinden und die Möglichkeiten der Kinder stets wahrzunehmen und weiter zu fordern und fördern ist mir ein großes Anliegen. Jede Bewegung kann ein pädagogisches Angebot sein, z.B. Hilfestellungen bei An- und Ausziehen, bewegte Morgenkreise, selbstständiges Decken, Abräumen des Tisches und Auftun zu den Mahlzeiten. Ziel ist es hier ein Gefühl und auch eine erste Sicherheit für und im eigenen Körper zu entwickeln.
Beziehungsaufbau zu Eltern und Kind (Bindungstheorie4)
Die Bindungstheorie spielt in der Frühkindlichen Entwicklung eine große Rolle. Ohne sichere Bindung kein Explorationsverhalten (Umwelt erkunden). Als oftmals erste, enge Bezugsperson neben der Kernfamilie, sehe ich mich als professioneller Entwicklungsbegleiter, Helfer und Vermittler. Als Basis für eine gute Zusammenarbeit mit Kind und Eltern sehe ich den qualitativ guten und stabilen Beziehungsaufbau. Individuelle Kontaktaufnahme, behutsame Pflegesituationen und die Kinder so annehmen, wie sie sind, beschreiben meine pädagogische Haltung.
Verbale und Non-Verbale Kommunikationsmöglichkeiten
Sensitive Responsivität beschreibt den feinfühligen und sensiblen Umgang der Bezugsperson mit den Äußerungen (verbal + non-verbal), Gestik, Mimik, also den Bedürfnissen ihres Kindes. Die Interaktion zwischen Kind und Erwachsenem sollte grundsätzlich auf Augenhöhe stattfinden und nicht von oben herab. Je kleiner die Kinder sind, desto unmittelbarer muss auf die Aktionen, Äußerungen des Kindes vom Erwachsenen reagiert werden. Im Zuge meiner pädagogischen Laufbahn habe ich von Anbeginn im FSJ mit Gebärden unterstützter Kommunikation (GuK5) gearbeitet. Diese bietet sich besonders gut auch für Kinder unter drei Jahren an, da ihre verbalen Ausdrucksmöglichkeiten meist noch eingeschränkt sind. Einfache Gebärden können im Alltag eingebettet werden und die Erfahrung zeigt, dass sogar die Kleinsten sich schnell und gezielt einer, der erlernten Handbewegungen bedienen, um sich mitzuteilen. Hierdurch erfahren sie eine Selbstwirksamkeit, die für die weitere Entwicklung und die Stärkung des Selbstbewusstseins sehr förderlich ist. Ich werde gesehen und wahrgenommen – ich kann etwas bewirken und meine Bedürfnisse werden ernst genommen.
2.4 Bildungs- und Erziehungspartnerschaft
Die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern, Kind und Kindertagespflegeperson sollte von Achtsamkeit, Offenheit und Respekt geprägt sein. Das eigene Kind in fremde Hände zu geben, kann zu gemischten Gefühlen führen. Eifersucht, Neid, Entlastung, Überforderung, Unsicherheit, Erleichterung und ein Schlechtes Gewissen sind nur einige davon. Neue Eindrücke, Bezugspersonen und die Kindergruppe an sich mit ihren Abläufen und Regeln müssen erstmals bewältigt werden. Ich nehme nicht nur die Bedürfnisse der Kinder ernst, ebenso finden die Ängste, Sorgen und Erwartungen von Eltern in einem vertrauensvollen Umfeld immer ein offenes und verständnisvolles Ohr. Auch Eltern fällt die Trennung vom Nachwuchs mitunter schwer und genau hier ist ein enger Austausch und die professionelle Begleitung wichtig, hilfreich und erleichtert diese emotionalen Übergänge. Eltern sind die Experten für ihre eigenen Kinder und haben eine ganz besondere Beziehung. Es gilt zum Wohle des Kindes miteinander und nicht gegeneinander zusammenzuarbeiten.
Ich bin mir der Verantwortung der Aufgabe sehr bewusst und bedanke mich für das Vertrauen und die Möglichkeit die wertvollsten Schätze von jedem Elternpaar in einem liebevoll-konsequenten Beziehungskontext betreuen zu dürfen.
Zusammengefasst ist Bildungs- und Erziehungspartnerschaft:
- Partnerschaftliche Zusammenarbeit
- Anerkennung der Eltern als Experten ihres Kindes
- Die Unterstützung und Begleitung der Eltern bei der Eingewöhnung des Kindes in die Gruppe
- Das Anbieten vielfältiger Gesprächsmöglichkeiten, wie feste Termine, um über die Entwicklung des Kindes zu berichten, Tür- und Angelgespräche, Austausch von Informationen
- Regelmäßige Elternabende
- Themenelternabende
- Gemeinsam Feste planen und feiern
- Einbringen in die pädagogische Arbeit
- Mitgestaltung der Räume
2.5 Eingewöhnung nach dem Berliner Modell6
Das Berliner Eingewöhnungsmodell basiert auf der Bindungstheorie und beschreibt eine kindorientierte Gestaltung und behutsame Begleitung dieser Übergänge.
1. Informationsphase
Erstes Kennenlerntreffen (Aufnahmegespräch), Anmeldung, Elternabend, Hospitationen.
2. Drei-tägige Grundphase
Die Begleitperson kommt mit dem Kind in die Kindergruppe und bleibt ca. eine Stunde. Sie agiert hier eher passiv, aber aufmerksam und dient als sicherer Anker für das Kind. Ich werde in dieser Zeit kindergerecht und interessenorientiert vorsichtig Kontakt zum Kind aufnehmen.
3. Erster Trennungsversuch
Die Begleitperson kommt kurz mit in die Kindergruppe, verabschiedet sich zügig und klar vom Kind und verlässt den Raum für ca. 20 – 30 Minuten. Sie bleibt in der Nähe und ist immer erreichbar, sodass sie ggf. schnell zurück am Kind sein kann.
Nun gibt es zwei Varianten:
Das Kind bleibt gelassen oder weint Das Kind protestiert und weint, lässt
kurz, lässt sich aber trösten und ab- sich nicht ablenken.
lenken und findet zurück ins Spiel.
voraussichtlich kürzere Eingewöhnung wahrscheinlich längere Eingewöhnung
4. Stabilisierungsphase
Ausdehnung der Trennungsdauer, Stabilisierung der Beziehung zur
mögliche Begleitung beim Essen, Bezugserzieherin, erneuter
Wickeln, Kind und seine Reaktionen Trennungsversuch abhängig von der
werden sensibel beobachtet und Reaktion des Kindes.
beantwortet.
5. Schlussphase
Die Begleitperson verlässt die Einrichtung, bleibt stets erreichbar. Das Kind lässt sich schnell trösten und ist grundsätzlich guter Stimmung.
2.6 Lern- und Entwicklungsdokumentation (LED)7
Für jedes Kind wird eine individuelle Lern- und Entwicklungsdokumentation erstellt. D.h. ich sammle hauptsächlich Fotos und Kunstwerke der Kinder und gestalte mit Ihnen zusammen einen Ordner, gerne „Ich-Buch“ genannt. Hier kann jedes Kind seine eigne Lernbiografie und seine wichtigen Entwicklungsschritte dokumentieren und immer wieder ansehen. Das Ich-Buch bietet eine gute Möglichkeit, mit Fotos und erklärenden Texten auch für die Eltern die Entwicklungsschritte des Kindes festzuhalten, die emotionalen Aspekte wie Freude, Stolz, Wut, staunen usw. zu zeigen und somit die „geheime“ Welt in der Kindertagespflege transparenter zu machen.
Außerdem führe ich mit den älteren Kindern ein Kinderinterview durch. Durch aufmerksames Fragen und Zuhören erfahre ich neue und spannende Sichtweisen der Kinder. Die Kinderinterviews passe ich an das jeweilige Alter, den Wortschatz und die Interessen des Kindes an.
3. Rechtliche Grundlagen
3.1 Bildungsbereiche lt. Bremer Rahmenplan für Bildung und Erziehung8
Der Rahmenplan umfasst 7 verschiedene Bildungsbereiche. Keiner der Bildungsbereiche kann isoliert betrachtet und gefördert werden. Daher wird im Allgemeinen immer von einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung gesprochen.
Rhythmik und Musik
- Lieder im Morgenkreis und Tischsprüche
- Rhythmus und Bewegung zur Musik
- Ausprobieren und musizieren mit Instrumenten
Körper und Bewegung
- Bewegungsangebote zum Krabbeln, Hüpfen, sich Bücken, Springen, Balancieren und vieles mehr
- Kreis- und Bewegungsspiele
- Frische Luft im Garten oder auf dem Spielplatz und somit Natur erleben
- Gesunde Ernährung
Spiel und Phantasie
- Phantasieentwicklung im Rollenspiel z.B. mit Puppen
- Verkleidungskiste zum Ausprobieren und Hineinversetzen
Sprache
- Lieder, Fingerspiele und Tischsprüche
- Gebärden unterstütze Kommunikation
- Sprachliche Begleitung des Alltags
- Kommunikativer Austausch untereinander
Soziales lernen
- Teilen üben
- Regeln einhalten
- Gemeinschaftsgefühl entwickeln
- Erste Freundschaften aufbauen
- Rücksicht nehmen
Bauen und Gestalten
- Konstruktives Spiel mit z. B. Bausteinen
- Vorstellungskraft und Umsetzung
Natur, Umwelt und Mathematik
- Farben und Formen kennenlernen
- Erstes Mengen- und Zahlenverständnis entwickeln
- Experimente durchführen
- Natur und Wetter beobachten und erleben
3.2 Beschwerdemanagement und Partizipation
Grundvoraussetzungen:
Aktives Zuhören Wahrnehmen offen sein
Wie gehen wir Erwachsenen mit Beschwerden von Kindern um?
Sensibel und wertschätzend reagieren wir auf die verbalen und non-verbalen Signale
Was für Beschwerden gibt es?
Ermöglichungsbeschwerden – Essenswünsche, Spielpartner, Aktionen
Verhinderungsbeschwerden – Grenzen hinterfragen, z.B. im Straßenverkehr, bei körperlichen Auseinandersetzungen
Warum?
1. § 45 Abs. 2 (3) SGB VIII9 – Für die Erlaubnis zum Betrieb einer Einrichtung müssen Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten Anwendung finden.
2. § 22 a SGB VIII – Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, zum Wohle des Kindes und zur Sicherung der Kontinuität des Erziehungsprozesses.
3. Die kindlichen und auch erwachsenen Bedürfnisse können in vertrauensvoller Atmosphäre geäußert werden ohne Angst für negativen Folgen oder Ignoranz. Dieser Rahmen stärkt die Beziehungsgestaltung, das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit. So können pädagogische Abläufe und Prozesse reflektiert und angepasst werden. Es entsteht eine Grundhaltung von Achtsamkeit und Respekt im Umgang miteinander.
Partizipation ist die Einbeziehung von Kindern bei allen, das Zusammenleben betreffenden Ereignissen und Entscheidungsprozessen. D. h. Kinder sollen altersgemäß und wirksam am Alltagsgeschehen beteiligt sein. Kinder müssen dafür als Gesprächspartner wahr- und ernstgenommen werden (s.o.).
Z. B. gestalten die Kinder den Morgenkreis mit, indem sie bei der Auswahl der Lieder und Spiele aktiv mit einbezogen werden. Mit Hilfe von Bildkarten werden die Lieder und Spiele dargestellt und eine altersentsprechende Auswahl zur Verfügung gestellt. Außerdem werden aktuelle Erlebnisse und Probleme besprochen und gemeinsam nach Lösungen gesucht.
3.3 Kindergrundrechte10
Kinder haben das Recht auf…
• Gleichheit
• Gesundheit
• Bildung
• Spiel und Freizeit
• Freie Meinungsäußerung
• Schutz vor Gewalt
• Schutz im Krieg und auf der Flucht
• Schutz vor Ausbeutung
• Elterliche Fürsorge
• Besondere Betreuung bei Behinderung
Diese sind nur die wichtigsten 10 Rechte von Kindern. In der UN-Kinderrechtskonvention11 wurden weitere festgehalten.
3.4 Kinderschutz12
Ich bin als pädagogische Fachkraft unterstützend und schützend tätig. Sollte ich frühe Signale von Kindeswohlgefährdung bemerken, werde ich unter Einbeziehung der Eltern und wenn nötig in Kooperation mit anderen Institutionen vorbeugend und beratend aktiv.
Kindeswohlgefährdung definiert sich z.B. in der
• körperlichen Vernachlässigung als mangelnde medizinische Versorgung, Ernährung / Schlaf, Hygiene / Kleidung oder durch körperliche Gewalt am Kind
• erzieherischen Vernachlässigung zeigt die fehlende Spielerfahrung, Kommunikation, Nichtberücksichtigung des Förderbedarfs oder unregelmäßigem Kindergartenbesuch, auch wenn das Kind nicht krank ist
• emotionalen Vernachlässigung, als fehlende Beziehung zum Kind, fehlende Zuwendung und kein Interesse an den Erlebnissen des Kindes
• unzureichende Beaufsichtigung, wenn das Kind häufig allein gelassen und unzureichend beaufsichtigt wird
Quellenangaben
1 Bild vom Kind: www.grin.com/document/104021
2 Situationsansatz: www.kiga-zweckverband.de/paedagogik/situationsansatz
3 Psychomotorik: www.renatezimmer.de
4 Bindungstheorie: Hobmair, Pädagogik/Psychologie für die berufliche Oberstufe - Band 1, Bildungsverlag EINS, 2012
5 GuK: www.ds-infocenter.de/html.guk.html
6 Berliner Modell: www.familienleben.ch/kind/betreuung/berliner-modell
7 LED: www.bildung.bremen.de/beobachtung-und-dokumentation
8 Rahmenplan: www.bildung.bremen.de/der-bremer-rahmenplan
9 Beschwerdemanagement und Partizipation: www.gesetze-im-internet.de
10 Kindergrundrechte: www.kita-fuchs.de/ratgeber-paedagogik/beitrag/kinderrechte-kennen-und-in-der-paedagogischen-arbeit-beruecksichtigen
11 UN-Kinderrechtskonvention:www.kinderrechte.de/kinderrechte/un-kinderrechtskonvention-im-wortlaut/
12 Bundeskinderschutzgesetz BKiSchG: § 8 a Sozialgesetzbuch VIII Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung